Obstsortenbestimmung

Der Förderverein hatte diese Aktion ins Leben gerufen (siehe Aufruf unten).

Am 15.10. wurden von ca. 80 Bäumen die Äpfel/Birnen bestimmt. 44 unterschiedliche Sorten wurden gefunden!

Bisher haben wir folgende Sorten entdeckt:

Äpfel

  1. Altländer Pfannkuchenapfel
  2. Berlepsch
  3. Blutroter Grafensteiner
  4. Boskoop
  5. Colouse Renette
  6. Cox Orange
  7. Cronsels
  8. Dülmener Herbstrose
  9. Finkenwerder Herbstprinz
  10. Geheimrat Dr. Oldenburg
  11. Gelber Richard
  12. Golden Delicious
  13. Goldparmäne
  14. Grafensteiner
  15. Graue französische Renette
  16. Graue Herbstrenette
  17. Harberts Renette
  18. Herrnhut
  19. Ingrid Marie
  20. Jakob Fischer
  21. Jakob Lebel
  22. James Grieve
  23. Jonagold
  24. Jonathan
  25. Kaiser Wilhelm
  26. Lippoldsberger Tiefenblüte
  27. Manga Super (?)
  28. Martens Sämling
  29. Oberlausitzer Muskatrenette
  30. Ontario
  31. Pommes D'Or
  32. Prinzenapfel
  33. Rheinischer Bohnapfel
  34. Rheinischer Krumstiel
  35. Rheinischer Winterrambur
  36. Roter Bellefleur
  37. Roter Herbstkalvill

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Birnen

  1. Gellerts Butterbirne
  2. Gräfin von Paris
  3. Gute Graue
  4. Köstliche von Charneaus
  5. Kuhfuss
  6. Pastorenbirne
  7. Trimupf von Viene

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Links:

http://www.obstsortendatenbank.de/sorten.htm

http://www.alte-obstsorten.de/

http://pomologen-verein.de/startseite.html

http://1000obstbaeume.de/2016/01/pomme-dor/

 

Aufruf des Fördervereins:

Prinzenapfel, Hessische Tiefenblüte, Schöner aus Nordhausen, Kuhfuß, Mollebusch, Nordhäuser Winterforelle ...

... wer kennt sie noch, die klangvollen Namen alter Apfel- und Birnensorten, die unsere Vorfahren seit Jahrhunderten in Hausgärten und auf Wiesen anpflanzten?
Wer weiß noch, welche Sorten auf den knorrigen Apfelbäumen hinter unseren Häusern wachsen?
Wer weiß schon, dass es in Deutschland geschätzt 2000 verschiedene Apfelsorten gibt, von denen lediglich ca.20 Sorten im Supermarkt erhältlich sind?

Viel Wissen um Sortenbestimmung, Verwendungsmöglichkeiten und Pflege alter Obstbäume ist in den letzten 100 Jahren verloren gegangen. *(siehe Kasten am Ende der Seite)
Von den einst 1500 nachgewiesenen Birnensorten in Deutschland können heute nur noch 150 sicher bestimmt werden. Jahr für Jahr verschwinden immer mehr Obstbäume aus unserer Landschaft. Ein riesiger Schatz an Vielfalt und Geschmackserlebnissen droht verloren zu gehen.

Wem fällt nicht wenigstens eine Geschichte zu einem Baum hier im Dorf ein? Hat nicht jeder hier seinen ganz persönlichen Lieblingsapfel? Sei es, weil es der beste Kuchenapfel ist, Mutter den leckersten Apfelbrei daraus kocht, er besonders gut verträglich oder extrem lange lagerfähig ist...

Deshalb wäre es doch interessant zu wissen, welche Sorten im Dorf und ums Dorf herum wachsen!
Einige Mitglieder des Fördervereins wollen am 15.10. nach Ahlheim zum Apfeltag fahren, wo ein Pomologe – ein Experte in Sachen Sortenbestimmung – mitgebrachte Früchte von Apfel und Birne bestimmt.
Dazu braucht man pro Baum 10 gesunde Früchte (kein Fallobst, keine Maden). Und man sollte natürlich wissen, von welchem Baum die Früchte stammen.
Wir nehmen soviele Früchte mit, wie wir hier bekommen bzw. sammeln können. Die Kosten für die Bestimmung übernimmt der Förderverein. (Damit sind sowohl die öffentlichen als auch die privaten Bäume gemeint.)

Vielleicht gibt es in Rechtebach ja seltene Bäume, die nur hier in der Gegend gezüchtet wurden? Kennt man die Namen der Bäume, kann man auch in der alten Literatur nachlesen, wofür die Menschen vor 200 Jahren die Früchte genutzt haben. Ist mein Birnenbaum der beste Dörrobstlieferant? Geben seine Früchte den leckersten Birnenschnaps?

Wir finden diese Fragen und die Geschichten rund um unser Obst sehr spannend und würden uns freuen, wenn auch Ihr Interesse daran habt!
Bitte tragt Euch in die umseitige Liste ein, damit wir wissen, ob im Dorf Interesse an der Aktion besteht.

 


*1* In den letzten 100 Jahren erfährt der Erwerbsobstbau radikale Änderungen. Der Aspekt der Selbstversorgung rückt mehr und mehr in den Hintergrund. Das Obst wird nun nicht mehr auf Hochstämmen kultiviert, sondern in riesigen Obstplantagen. Die Früchte können leichter geerntet werden, Bäume bringen dank intensiver Zucht gleichmäßig großes Obst. Durch moderne Lagertechnik und weltweiten Handel ist Obst das ganze Jahr verfügbar. Strenge Richtlinien regeln Größe, Gewicht und Färbung der im Handel angebotenen Sorten. Die Weiterentwicklung in der Zucht beschränkt sich auf wenige Standardsorten. Die alten Hochstämme werden kaum noch gepflegt, die Sorten nicht weiter veredelt. Das Interesse am Erhalt der alten Sorten kommt vollständig zum Erliegen. Erst Ende der 80iger Jahre besinnen sich einige Menschen auf dieses im Verfall begriffene Kulturgut und spüren die letzten alten Herren auf (fast ausschließlich im Gebiet der ehemaligen DDR), die sich das Wissen um die Sortenkunde erhalten haben. 1991 wird der Pomologenverein neu ins Leben gerufen. Die Zahl derer, die Sorten erkennen und erhalten steigt langsam wieder an.